7% MwSt. für Friseure

Musterbrief an die Politik:

Die SPD: MdB Lars Castellucci

Die Grünen: MdB Franziska Brantner

Die CDU: MdB Moritz Oppelt

Musterbrief an die Politik:

Sehr geehrte …………………………., die aktuellen Belastungen für das Friseurhandwerk haben die Grenze des Zumutbaren überschritten. Viele Friseurbetriebe stehen angesichts der Krisensituation der Branche faktisch vor dem Aus. Deshalb senden wir diesen Hilferuf an sie, unseren Vertreter im Deutschen Bundestag. Die Belastungen der Corona-Pandemie mit stark eingeschränkten Service-Möglichkeiten in den Salons, gestiegene Lohnkosten und eine schwierige Ausbildungssituation setzen den Betrieben ebenso weiter zu wie die Inflation mit ausufernden Energiepreisen. In der Summe ist dies eine existenziell kritische Situation für das Friseurhandwerk. Den Ankündigungen der Politikerinnen und Politiker müssen nun schnell und unmittelbar Taten folgen. Gerade im Dienstleistungshandwerk Friseur lassen sich die gestiegenen Mehrkosten nicht vollständig auf die Servicepreise umlegen. Aufgrund der Inflation vergrößern schon jetzt viele Kundinnen und Kunden die Besuchsabstände oder wandern in den Schwarzmarkt ab. Das Friseurhandwerk fordert schnelle staatliche Unterstützungen für die Betriebe und eine eindeutige Sicherheit bei der Energieversorgung sowie die Berücksichtigung bei den Unterstützungsprogrammen. Nur so kann ein Sterben vieler Handwerksbetriebe und der Verlust von tausenden Arbeits- und Ausbildungsplätzen verhindert werden. Die zeitlich begrenzte Senkung der Mehrwertsteuer auf 7 Prozent auf Friseurdienstleistungen ist jetzt nötig, um die konsumnahe Friseurbranche zu entlasten. Sehr geehrte ………………………., die Friseurinnen und Friseure in Ihrem Wahlkreis setzen auf Ihre Unterstützung! 

Die Antwort aus der Politik:

Die Grünen - Franziska Brantner

Sehr geehrter Herr Fahn,

vielen Dank für Ihre Nachricht. Wir sehen ihre besondere Belastung im Friseurhandwerk.
Wir arbeiten jeden Tag und mittlerweile auch Nacht daran in dieser sehr angespannten weltpolitischen Lage die Fehler der letzten 16 Jahre in Windeseile zu korrigieren. Hierbei wird es sicherlich auf viele Fragen keine einfachen Antworten geben. Bitte glaubt mir, wir Grüne machen es uns mit Entscheidungen in dieser Situation nicht leicht und wägen ständig ab. 
Wir werfen deswegen jetzt all unsere finanzielle Kraft in die Waagschale, um unsere Unternehmen durch die Krise zu führen, Arbeitsplätze und Innovationsfähigkeit zu sichern sowie allen Verbraucher*innen, denen die hohen Preise derzeit Kopfzerbrechen bereiten, zu unterstützen.

Hierfür spannen wir jetzt einen 200 Milliarden Euro Abwehrschirm mithilfe des Wirtschaftsstabilisierungsfonds. Durch diese neue Finanzierungsmöglichkeit ersetzen wir die Gasumlage durch eine Strom- und Gaspreisbremse und garantieren die Stabilität von systemnotwendiger Gasimporteure. Wir arbeiten mit Hochdruck derzeit an der Ausgestaltung und Umsetzung solcher Preisbremsen. Die Gaspreiskommission wird zeitnah noch Mitte Oktober Vorschläge dazu vorlegen. Sobald die beiden Energiepreisbremsen wirken, können wir das Energiekostendämpfungsprogramm (EKDP) und das angekündigte Programm für kleine und mittlere Unternehmen darin aufgehen lassen. Dann fallen komplizierte Anträge weg, es wird einfacher handhabbar und die Entlastung kommt schneller an. Der Abwehrschirm wird somit in Zukunft auch Branchen außerhalb der KUEBLL-Listen und sowie kleine und mittlere Unternehmen einschließen. Um den Übergang zu gestalten wird das Energiekostendämpfungsprogramm aber wie bereits beschlossen bis Ende 2022 verlängert. 
Wir werden niemanden mit den hohen Energiekosten alleine lassen, egal ob Industrieunternehmen, Handwerksbetriebe oder Mittelständer. Mit der Strom- und Gaspreisbremse packen wir das Problem der hohen Energiepreise nun an der Wurzel und erhalten wichtige Anreize zum Energiesparen.

Mit besten Grüßen, Franziska Brantner